Einfach nur Papier?
Warum die richtige Papierwahl zählt – und welche Papierarten entscheidend sind
Papier ist mehr als nur ein Trägermaterial – es beeinflusst maßgeblich die Wirkung und Qualität von Druckprodukten. Ob Visitenkarte, Katalog, Broschüre oder Flyer: Die Auswahl der richtigen Papierarten hinsichtlich Grammatur, Haptik, Farbe und Oberflächenbeschaffenheit ist von großer Bedeutung. Es geht nicht nur um die Optik und Haptik, sondern auch um technische Druckeigenschaften, Umweltaspekte und das Zusammenspiel mit Veredelungen.
Als erfahrene Druckdienstleister wissen wir: Die Wahl der passenden Papierarten entscheidet mit, ob ein Produkt überzeugt, hochwertig wirkt oder sogar unbewusst aussortiert wird. Umso wichtiger ist es, sich mit den verschiedenen Papierarten und deren Eigenschaften vertraut zu machen – und genau das erklären wir in diesem Beitrag.
Grammatur: Das Gewicht des Papiers
Die Grammatur gibt das Flächengewicht der Papierarten in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) an. Sie beeinflusst die Stabilität, Haptik und das Erscheinungsbild des Druckprodukts. Einige Beispiele:
- < 60 g/m²: Dünndruckpapier für Bibeln, Gesetzestexte oder umfangreiche Nachschlagewerke, bei denen es auf geringes Gewicht und hohe Opazität (Lichtundurchlässigkeit) ankommt.
- 80–100 g/m²: Standardpapier für Briefbögen oder Kopien.
- 130–170 g/m²: Ideal für Flyer, Magazine oder Produktblätter.
- 250–300 g/m²: Geeignet für Postkarten, Einladungen oder Visitenkarten.
Eine höhere Grammatur vermittelt Wertigkeit und Festigkeit, während eine niedrigere Grammatur flexibler, leichter und oft kostengünstiger ist. Je nach Papierart kann auch die Dicke bei gleicher Grammatur variieren. Die richtige Grammatur sollte zur jeweiligen Papierart und zum Einsatzzweck passen – auch im Hinblick auf Versand und Porto.
Haptik: Der fühlbare Unterschied zwischen Papierarten
Die Haptik beschreibt das taktile Empfinden beim Berühren verschiedener Papierarten. Sie ist ein oft unterschätzter, aber äußerst wirkungsvoller Faktor in der Papierauswahl. Glatte Papierarten fühlen sich modern und professionell an, während rauere, strukturierte Varianten Natürlichkeit und Hochwertigkeit vermitteln.
Die Haptik kann nicht nur beeinflussen, wie das Produkt wahrgenommen wird, sondern auch, wie lange es in der Hand bleibt. Und damit auch, wie lange Ihre Botschaft präsent ist. Ein besonderes haptisches Erlebnis kann genau den Unterschied machen – vor allem bei Papierarten, die für Imagebroschüren oder Visitenkarten eingesetzt werden.

Farbe: Mehr als nur Weiß
Obwohl Weiß der Standard ist, können farbige Papierarten die Wirkung Ihres Druckprodukts erheblich beeinflussen. Farbige oder getönte Papierarten setzen gezielte Akzente, heben sich ab und wecken Emotionen.
- Elfenbein oder Creme: Wirkt elegant und traditionell.
- Pastelltöne: Vermitteln Leichtigkeit und Freundlichkeit.
- Kräftige Farben: Ziehen Aufmerksamkeit auf sich und wirken modern oder extravagant.
Die Farbe der Papierarten beeinflusst auch die Wiedergabe von Druckfarben – ein Faktor, der beim Layout mitgedacht werden muss. Ein heller Naturton kann warme, harmonische Designs unterstreichen, während ein bläuliches Weiß eher sachlich und technisch wirkt.
Gestrichenes vs. ungestrichenes Papier
Die Oberflächenbeschaffenheit des Papiers spielt eine entscheidende Rolle für Druckqualität und Wirkung.
- Gestrichenes Papier hat eine glatte, oft satinierte oder glänzende Oberfläche. Farben wirken hier besonders brillant und Bilder gestochen scharf. Ideal für hochwertige Broschüren, Bildbände oder Marketingmaterialien.
- Ungestrichenes Papier fühlt sich natürlicher an, ist meist matter und nimmt Tinte schneller auf. Perfekt für Geschäftsausstattung, Notizblöcke oder Produkte, die beschreibbar sein sollen.
Beide Papierarten haben ihre Vorteile – wichtig ist, dass das gewählte Material zum Inhalt und zur Anwendung passt.
Volumen: Der Unterschied zwischen Gewicht und Dicke
Das Volumen beschreibt das Verhältnis von Papierdicke zur Grammatur. Ein Papier kann bei gleicher Grammatur dicker oder dünner wirken – je nach Herstellung. Hochvolumige Papiere wirken weich und angenehm und kommen oft bei Büchern, Magazinen oder exklusiven Printprodukten zum Einsatz.
Volumen trägt auch zur Wertigkeit bei: Leichte, aber dicke Papierarten wirken hochwertiger als schwere, dünne. Das ist besonders spannend, wenn Eindruck ohne zusätzliches Gewicht gemacht werden soll.
Nachhaltigkeit: Umweltfreundlich drucken
Immer mehr Unternehmen achten auf umweltfreundliche Papierarten.
Dazu gehören:
- Recyclingpapier: Aus Altpapier hergestellt, oft grau oder naturweiß getönt.
- FSC®- oder PEFC™-zertifiziertes Papier: Garantiert nachhaltige Forstwirtschaft.
- Chlorfrei gebleichtes Papier (TCF/ECF): Schonender für Umwelt und Gesundheit.
Nachhaltige Papierwahl zeigt Verantwortung und wird auch von Endverbrauchern immer mehr geschätzt. Wer umweltbewusst drucken lässt, sendet eine klare Botschaft über die eigenen Werte.

Veredelungen: Wenn Papier noch mehr kann
Einige Papierarten eignen sich besonders gut für Veredelungstechniken wie:
- Dispersions- oder UV-Lack
- Folienkaschierung (matt, glänzend, Softtouch)
- Prägungen und Stanzungen
Je nach Papieroberfläche haften diese Veredelungen unterschiedlich gut. Gestrichenes Papier ist hier oft im Vorteil. Die Kombination aus Material und Veredelung sollte sorgfältig abgestimmt werden, denn diese erhöht nicht nur die optische Qualität, sondern auch oft die Langlebigkeit.
Saugverhalten: Wie Papierarten Druckfarben aufnehmen
Je nach Druckverfahren spielt das Saugverhalten des Papiers eine große Rolle. Ungestrichenes Papier nimmt Druckfarbe schneller auf. Das lässt Farben matter wirken, senkt dafür aber das Verwischungsrisiko. Gestrichene Papiere benötigen spezielle Farben und Trocknungszeiten, bieten aber brillantere Druckergebnisse.
Die Wahl der Papierart hängt vom gewünschten Look und vom eingesetzten Druckverfahren ab – Digital, Offset oder Inkjet. Auch Trocknungszeiten und Farbstabilität sollten in die Entscheidung einfließen.

Opazität: Wenn nichts durchscheinen soll
Die Opazität beschreibt, wie blickdicht ein Papier ist. Bei beidseitigem Druck, z. B. bei Broschüren oder Formularen, ist eine hohe Opazität wichtig, damit Rückseiteninhalte nicht durchscheinen. Dünnes Papier mit niedriger Opazität wirkt schnell billig und unprofessionell – gerade bei hochwertigem Druck sollte das vermieden werden.
Eine hohe Opazität sorgt für Klarheit und Lesbarkeit und trägt so zur wahrgenommenen Qualität bei.
Fazit: Die richtige Papierwahl macht den Unterschied
Die Auswahl der passenden Papierart ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg Ihres Druckprojekts. Sie beeinflusst nicht nur die Optik und Haptik, sondern auch die Wirkung Ihrer Botschaft, das Druckergebnis, die Umweltverträglichkeit und sogar das Nutzerverhalten.
Als erfahrene Druckdienstleister stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite, um gemeinsam die optimale Papierart für Ihre Anforderungen zu finden – damit Ihr Projekt mehr wird als „einfach nur Papier.“