Heute, am 14. Oktober, ist Weltnormentag. Klingt für Sie nach bürokratischer Langeweile? Weit gefehlt. Normen sind die unsichtbaren Strippenzieher des Alltags. Sie sorgen dafür, dass der Flyer in den Umschlag passt, die Schraube ins Möbelstück und der Drucker das Papier schluckt, ohne zu meckern. Zugegeben, das klingt nicht spektakulär, aber stellen Sie sich einmal vor, es wäre anders: Dann hätten wir einen echten logistischen Albtraum.
DIN-Normen: Ordnung als clevere Grundlage
Das A4-Format ist so allgegenwärtig, dass wir selten darüber nachdenken, warum es so gut funktioniert. Die DIN 476 regelt seit fast 100 Jahren, dass aus einem A4 zwei A5 werden und so weiter. Das ist praktisch, logisch und gibt uns eine geordnete Grundlage. Genau darum geht es bei Normen: Einheitlichkeit schafft Effizienz. Der „DIN lang“-Flyer, der so perfekt in den Briefumschlag gleitet, ist ein Paradebeispiel – handlich, praktisch und stets bereit, Ihre Botschaft zu transportieren.
DIN-Normen sind allerdings keine gesetzlichen Vorschriften. Dennoch folgen viele Unternehmen ihnen freiwillig, um die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte und Dienstleistungen zu gewährleisten. Die Sicherheit, dass alles zusammenpasst und immer funktioniert, schafft Vertrauen – und das ist ein echtes Argument, das Kunden überzeugt.
Die bekanntesten und meistgenutzten DIN-Formate in unserer Branche sind folgende:
- DINA1 (594 x 841 mm)
- DINA4 (229 x 324 mm)
- DINA5 (162 x 229 mm)
- DINA6 (114 x 162 mm)
- DINLang (110 x 220 mm)
- DINKompakt (125 x 235 mm)
- DINB4 (250 x 353 mm)
- DINB5 (176 x 250 mm)
- DINB6 (125 x 176 mm)
Normen in der Werbung – Präzise und markentreu
Auch in der Werbung helfen uns Normen, konsistent zu bleiben. Das Farbsystem ISO 12647 stellt sicher, dass das Rot Ihres Logos immer gleich aussieht – egal, ob auf einer Visitenkarte oder auf einem riesigen Plakat. Konsistenz ist alles, wenn es um Markenwiedererkennung geht. Es mag nicht aufregend klingen, aber genau diese gleichbleibende Verlässlichkeit sorgt dafür, dass Ihre Marke Vertrauen aufbaut.
Neben den nationalen DIN-Normen gibt es auch internationale Normen, die von Organisationen wie der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und der Europäischen Kommission für Normung (CEN) erarbeitet werden. Diese internationalen Standards werden häufig in DIN-Normen übernommen, um sicherzustellen, dass Einheitlichkeit und Kompatibilität auch auf internationaler Ebene gewährleistet sind. Ein weltweit anerkanntes System, das sicherstellt, dass Ihre Botschaften überall auf dieselbe Weise ankommen – das ist eine unschätzbare Hilfe für jedes Unternehmen, das global agieren möchte.
Aber Achtung: Brechen Sie die Regeln, wenn es sich lohnt
Nun ja, so praktisch DIN und Co. auch sind – es gibt Momente, in denen Normen in der Werbung schlichtweg langweilig sein können. Wenn Sie wirklich auffallen möchten, dann werfen Sie die Norm vielleicht lieber mal über Bord. Ein Plakat, das viel größer als der Standard ist und über die üblichen Rahmen hinausragt, oder ein Flyer in einer ungewöhnlichen Form, der aus der Masse heraussticht – genau solche Dinge erzeugen Aufmerksamkeit. Wer durch Normen das Fundament schafft, kann auch bewusst dagegen arbeiten, um herauszustechen. Schließlich merkt man sich eher den Flyer, der nicht in die typische Form passt, als den hundertsten „DIN lang“. Das ist die Magie: Man muss die Regeln kennen, um sie wirkungsvoll brechen zu können.
Normen als Spielraum für Kreativität
Normen bieten uns also Struktur und Sicherheit, aber auch die Freiheit, diese bewusst zu ignorieren, wenn es zur Kampagne passt. Genau hier wird es spannend: das perfekte Zusammenspiel von Ordnung und Kreativität. Die DIN-Norm gibt uns die Möglichkeit, effizient zu produzieren und konsistent aufzutreten – aber der bewusste Bruch schafft den Wow-Effekt. Und genau dieser Wechsel zwischen Norm und Regelbruch bringt in der Werbung die besten Ideen hervor.
Der Weltnormentag einmal anders gedacht: Dank Normen ist unser Alltag geordnet. Aber manchmal, wenn es um den großen Auftritt geht, dürfen Sie auch bewusst aus der Reihe tanzen.